
Seit 6. März rette ich als Foodsaverin Lebensmittel durch Foodsharing. Und habe bis heute 23 Abholungen gemacht und über 400 kg Lebensmittel gerettet in ca. 20 Tagen. Was ich z.B. so gerettet habe ist auf den Fotos zu sehen. Auch hatte ich in der Zeit viele nette und schöne Begegnungen und habe vieles kennenlernen können. Doch wie ist es dazu gekommen?
Jeder kann sich anmelden als Foodsharer und Lebensmittel verteilen anstatt sie wegzuwerfen
Jeder kann sich bei Foodsharing anmelden als Foodsharer, ab einem Alter von 18 Jahren. Dann kann man Essen teilen, Essenskörbe anlegen zum Verteilen von Lebensmitteln, die man übrig hat. Oder man kann auch über Essenskörbe Nahrungsmittel bekommen.
Somit werden diese Nahrungsmittel nicht weggewofen und auch mehr wertgeschätzt. Weiterhin kann man über die Plattform schauen, ob in den Fairteilern von Foodsharing Lebensmittel sind und diese dann abholen.
Jeder kann Nahrungsmittel aus den Fairteilern mitnehmen oder welche hineinlegen, auch wenn man nicht bei Foodsharing angemeldet ist. In den Fairteilern dürfen keine Nahrungsmittel sein, die gekühlt werden müssen und keine zubereiteten Speisen u.a. An den Fairteilern hängt ein Schild mit den Regeln, die eingehalten werden müssen.

Wie wird man Foodsaver?
Bei Foodsharing hatte ich mich schon lange als Foodsharer angemeldet. 2 Jahre war ich somit so angemeldet. Ich wollte damals schon einmal beginnen auch Foodsaver zu werden.
Um Foodsaver zu werden muss man einen online Test machen und mehrere Fragen zu Foodsharing beantworten und z.B. dazu wie der Ablauf beim Lebensmittel retten durch Foodsharing ist und was für Regeln eingehalten werden müssen, damit alles reibungslos abläuft. Das ist wichtig, damit die Kooperationen mit den teilnehmenden Betrieben so erfolgen, dass die Betriebe mit dem Ablauf und Auftreten der Foodsaver zufrieden sind und gern kooperieren möchten. Dieser Test dient zur Einarbeitung und ist somit auch sehr wichtig.
Hat man den Test erfolgreich geschafft, sind zur praktischen Einarbeitung 4 Probeabholungen mit erfahrenen Foodsavern notwendig, die jeden zukünftigen Foodsaver weiter einarbeiten. Nach 4 erfolgreichen Probeabholungen bekommt man den Foodsaverausweis. Waren sie nicht erfolgreich muss man für eine nicht erfolgreiche Probeabholung 2 weitere machen. Mehr als den Test hatte ich damals zeitlich nicht geschafft mich dort weiter einzuarbeiten.
Mit Foodsharing Nahrungsmittel retten
Nun endlich ab Mitte Januar hatte ich Zeit und Freiraum mich bei Foodsharing weiter einzuarbeiten und die Probeabholungen zu machen und Foodsharing in mein Leben zu integrieren. Ich absolvierte die Probeabholungen erfolgreich. Anfang März bekam ich meinen Foodsaverausweis und kann mich nun selbst in freie Abholtermine bei den einzelnen Betrieben, die kooperieren, auf der Foodsharing Plattform eintragen. Dazu muss man vorher eine Anfrage an die Teams zu den jeweiligen Betrieben stellen, wo man mitmachen möchte, um in die jeweiligen Teams aufgenommen zu werden. Ist man im Team, kann man sich in freie Abholtermine eintragen.

Wie erfolgt das Retten von Lebensmitteln mit Foodsharing?
Abholungen erfolgen bei Supermärkten, Läden, Bäckern, Gaststätten, Cafes, Märkten, … Nicht bei allen, sondern nur bei Betrieben die kooperieren. Manche Betriebe wollen nicht kooperieren, andere werfen keine Lebensmittel weg und nutzen andere Möglichkeiten diese nicht wegzuwerfen. Man darf nur Lebensmittel abholen, wenn man sich bei den kooperierenden Betrieben auf der Plattform in die Termine eingetragen hat.
Je nach Menge an Lebensmitteln, die gerettet werden, holt eine Person allein ab oder mehrere Personen zusammen, manchmal 2, manchmal 4 oder bis zu 8 oder 10 Personen bei großen Märkten z.B. oder Events.
Man muss bei den Abholungen immer seinen Ausweis vorzeigen. Und ganz wichtig ist Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit und ordentliches und freundliches Auftreten. Wenn man doch einmal nicht zum Termin abholen kann muss man sich rechtzeitig um Ersatz kümmern. Erscheint man nicht oder zu spät gibt es einen Eintrag. Auch ist es wichtig immer genügend Gefäße, Taschen mit dabei zu haben, damit alles gerettet werden kann. Besser mehr als zu wenige Behälter. Und man ist verantwortlich dafür diese Lebensmittel weiter zu verteilen, wenn man nicht alles selbst verbrauchen kann.
Mit Foodsharing Nahrungsmittel retten und noch mehr …
Neue Betriebe dürfen nur Foodsaver ansprechen, die eine weitere Ausbildung haben. Ist man eine Weile dabei kann man einen weiteren online Test mit weiteren Fragen machen. Dazu muss man sich wieder vorher in dem Info Material informieren. Nach erfolgreichen online Test wird man Betriebsverantwortliche. Nun kann man Kooperationen mit Betrieben aufbauen und zu den jeweiligen Betrieben die Verantwortung übernehmen, Verbindung halten zum Betrieb und zum Team der Abholenden, die sich für den Betrieb eingetragen haben und das Team organisieren.
Weiterhin gibt es noch Botschafter, diese haben die Verantwortung über ein Gebiet, z.B. Leipzig. In Leipzig gibt es zur Zeit 11 Botschafter, über 700 Foodsaver, fast 60 laufende Kooperationen mit Betrieben.
Und weiterhin gibt es noch Arbeitsgruppen, wo man mitmachen kann, z.B. Foodsaverbetreuung, Mediation, Fairteiler, Betriebe, Öffentlichkeitsarbeit für jedes Gebiet. Das ist eine schöne runde Sache und alles freiwillig und ohne Geld entstanden.

Meine Erfahrungen
Ich kann sagen es macht großen Spaß Lebensmittel mit netten Menschen gemeinsam zu retten. Es ist immer eine sehr positive, nette Atmosphäre. Foodsharing legt großen Wert auf einen netten Umgang miteinander und auch zu den Betrieben. Das habe ich gemerkt. Die online Kommunikation ist sehr sehr nett und das macht richtig Spaß und auch bei den Rettungseinsätzen ist es immer sehr nett und ist eine positive Atmosphäre und das macht auch großen Spaß.
Auch macht man etwas nützliches. Lebensmittel werden nicht verschwendet, sie werden gerettet. Das führt auch zu mehr Wertschätzung von Lebensmitteln, der ganzen Arbeit, die in ihnen steckt und auch zu mehr Achtung der Pflanzen und Tiere, die gegessen werden. Das alles ist ganz nach meinem Geschmack.

Weiter fairteilen und Verteilmöglichkeiten
Oftmals gibt es viel mehr zu retten als ich selbst verbrauchen kann. Nun ist es meine Aufgabe als Foodsaver diese geretteten Lebensmittel weiter zu verteilen.
Hat man gerettete Nahrungsmittel übrig, ist man verpflichtet diese weiter zu verteilen. Man kann diese im Bekanntenkreis verteilen oder im Umfeld, wie z.B. Wohnhaus. Man kann auch Essenskörbe in die Foodsharing Plattform stellen oder in die Foodsharing Facebook Gruppe der Region, sie an bedürftige Menschen geben oder in die Fairteiler, die in den einzelnen Stadtteilen stehen oder an soziale Einrichtungen, die sie möchten und die kooperieren, wie z.B. Einrichtungen für Obdachlose, Unterkünfte für Menschen aus anderen Ländern, Geflüchtete, Frauenhaus, ...
Meine Erfahrungen beim Fairteilen
Ich stellte zum Beispiel einen Essenskorb hinein, wo ich leckere gerettete Erbsensuppe anbot. Da kam um die Mittagszeit eine nette junge Frau die Suppe abholen und freute sich darüber.
Vorgestern stellte ich in die Facebook Foodsharing Gruppe eine Mitteilung zu gefüllten Broten, belegten Brötchen, Brot und Brötchen. Kaum hatte ich die Mitteilung in die Gruppe gestellt meldete sich jemand und kam sie abholen und freute sich darüber weil er gerade etwas in Not ist und das gut gebrauchen kann. Ich packte somit noch ein paar gerettete Äpfel, Bananen, Kohlrabi mit hinzu, um in der Hinsicht etwas zu helfen. Noch jemand melde Interesse an, aber da war schon alles weg.
Um mir ein Netzwerk aufzubauen habe ich auch eine persönliche Facebook Chat Gruppe erstellt mit Personen, die Interesse haben gerettete Lebensmittel von mir zu bekommen. Und es möchten immer mehr Menschen in meine Gruppe. Dort schreibe ich dann eine Nachricht rein, wenn ich Lebensmittel zum verteilen habe.
Auch erstelle ich einen Essenskorb in der Foodscharing Plattform und stelle in die Facebook Foodsharing Gruppe eine Nachricht und / oder ich bringe die Lebensmittel zum Fairteiler und schreibe ggf. eine Nachricht in die Seite zum Fairteiler wenn es viel ist und / oder in die eigene Chatgruppe und / oder in die Facebook Gruppe, je nachdem was es ist und wieviel es ist.
Ich habe eine Patenschaft mit einer geflüchteten Frau und ihr gebe ich auch gerettete Lebensmittel. Und einem betreuten Spielplatz, ähnlich einem Kinder- und Jugendzentrum (offener Treff für Kinder und Jugendliche) gebe ich auch öfter gerettete Lebensmittel. Die Freude ist immer groß.
Gerettete Nahrungsmittel werden auch oft zu sozialen Einrichtungen gebracht und die Menschen freuen sich darüber sehr. Auch werden sie an Obdachlose auf der Straße verteilt.
Weitere Erfahrungen beim Fairteilen

Gestern habe ich vormittags zusammen mit einer netten Foodsaverin eine Abholung bei einem Bäcker gemacht und es gab wie immer einiges zu retten. Somit brachte ich einiges davon zu einem Fairteiler. Und weil es viel war, schrieb ich vorher eine Nachricht in die Foodsharing Plattform zum Fairteiler und in die Foodsharing Facebookgruppe, damit er schnell wieder geleert wird, damit für weitere Lebensmittel Platz ist. Z.B. kann es gut sein, dass am Nachmittag von weiteren Abholungen Obst und Gemüse hinzukommt.
Als ich am Fairteiler ankam traf ich eine junge Frau, die sich etwas mitnahm was im Fairteiler war. Und kaum war ich am Fairteiler angekommen kam auch schon ein Mann zum Fairteiler und wollte Backwaren mitnehmen. Er sagte mir, dass jemand schrieb, dass viele Brote und Brötchen im Fairteiler sind. Ich sagte, dass ich das geschrieben habe und gerade diese hineingelegt habe. Es waren schon viele Backwaren im Fairteiler und er war voll nachdem ich auch meine Backwaren hinein gelegt hatte. Wir haben uns noch nett unterhalten und es war eine nette Begegnung.

Eine weitere Abholung
Und dann bin ich weiter gefahren zu meiner nächsten Abholung. Diesmal Obst und Gemüse von einem Wochenmarkt. Da es dort immer viel zu retten gibt waren wir mehrere Foodsaver, ca. 10 und es dauert auch immer 1-2 Stunden, was eher die Ausnahme ist. Diese große Runde ist immer sehr lustig und wir haben uns viel unterhalten und viel gelacht in der Zeit. Die meisten anderen Abholungen sind schneller, ungefähr 5-10 Minuten oder manche bis ca. 30 Minuten. So einiges von dem geretteten Obst und Gemüse wurde dann auf mehrere Fairteiler in der Stadt aufgeteilt. Auch ich fuhr wieder an dem Fairteiler vorbei.
Heute hatte ich wieder eine Abholung bei einem Bäcker und als ich mich auf den Termin vorbereitete und auf die Foodsharing Plattform schaute, sah ich eine Mitteilung zu dem Fairteiler. Jemand bedankte sich für den Einsatz der Foodsaver, weil der Fairteiler voll mit Lebensmitteln war.

Abholung auf einem Festival – eine sehr schöne, besondere und interessante Erfahrung
Ich war auch bei einem Festival Nahrungsmittel retten. Das war eine tolle Aktion. Es hat auch großen Spaß gemacht und war sehr interessant. Schön war auch, dass viele Verkäufer der Stände Foodsharing schon von anderen Städten, wo sie waren, kannten und sich lobend äußerten und schon drauf warteten, dass jemand vorbei kommt. Die Verkäufer der Stände sind in vielen Städten unterwegs und kannten das schon und warteten schon, dass Foodsharing vorbei kommt und bedankten sich immer ganz sehr und lobten uns, dass wir das machen.
Ein Verkäufer lobte uns so sehr, das wir das machen und die Zeit uns dafür nehmen und somit nicht mehr soviel weg geworfen wird und sprach immer wieder davon. Solche Einstellungen sind sehr wertvoll. Andere Verkäufer erkannten uns und kamen von selbst auf uns zu, wir sind doch die von Foodsharing, … Es gibt in jeder größeren Stadt Foodsharing. Langsam gibt es immer mehr Bewusstsein dafür.
Es war auch ein tolles Team. Und es war auch wieder lustig. Wir haben sehr viel gerettet über 100 kg und viele ganz leckere besondere Sachen gab es auch. Wir retteten u.a. Spareribs, Hackfleisch, Leberkäse, Gemüse, Tomaten, Paprika, … Keksteig, Brötchen, Salat, Donuts, Kartoffeln, Pommes, Reis, Bulgur, viele Gerichte, Suppen, Saucen, Toppings, Dumplings und vieles weitere.

Abholung auf einem Trödelmarkt
Ein anderes Mal machte ich eine Abholung mit 3 weiteren Foodsavern auf einem sehr großen Trödelmarkt. Dort ist immer sehr viel los. Es gibt mehrere Essensstände und auch eine Gulaschkanone. Dort gibt es oft viel zu retten. Manchmal an die 100 l. Mit dabei sind zubereitete Speisen, Bratkartoffeln, Bartwürste, Bouletten, Pommes, Brötchen, Brote, Kuchen, belegte Brote, viel Suppe und anderes. Da haben wir viel zu tun. Meist warten die Standbetreuer schon auf uns.
Ich stelle danach dann eine Mitteilung in die Facebook Foodsharing Gruppe, meine Facebook Foodsharing Chat Gruppe, und einen Esseskorb auf die Foodsharing Plattform. Bald melden sich die ersten Interessenten.

Viele interessante Begegnungen
Ich hatte in der Zeit viele interessante Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster Art. Jede Abholung ist auch anders. Man muss sich innerhalb kurzer Zeit auf neue Situationen einstellen, jeder Betrieb ist anders und auch es sind auch immer wieder neue und andere Menschen.
Man trägt sich in einen freien Termin bei einem Betrieb auf der Plattform ein, dann trifft man Menschen, die man oftmals gar nicht kennt und macht zusammen die Abholung zum Termin in einer Umgebung, die man meist nicht kennt und dann verabschiedet man sich freundlich und geht wieder seine Wege.
Das läuft alles reibungslos ab und es ist immer sehr positiv. Das ist alles sehr interessant und erstaunlich. Mit der Zeit trifft man immer mehr Menschen, die man kennt, wenn man schon länger dabei ist und mit der Zeit kennt man auch die Betriebe und wie die Abholungen dort jeweils erfolgen und auch die Mitarbeiter so nach und nach.

Ökologisch arbeiten
Ich mache die Abholungen meist mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß, manchmal, wenn es weiter weg ist, fahre ich mit der Straßenbahn oder S-Bahn, aber das ist sehr selten. Foodsharing legt großen Wert auf eine ökologische Abholung und somit autofreie Abholung.
Bei manchen Abholungen ist es erforderlich mit dem Auto zu kommen, weil es so viel ist. Dann kommt extra jemand mit dem Auto, aber nicht alle. Dafür gibt es einen extra Termin zu der Zeit wo jemand sich eintragen kann, um mit dem Auto zu kommen.

Es ist schön, dass viele Lebensmittel gerettet werden, aber noch viel besser wäre es, wenn es keine Lebensmittel geben würde, die gerettet werden müssten
Es ist sehr erstaunlich wieviel Lebensmittel gerettet werden. Das macht mich auch etwas betroffen. Es ist schön, dass diese gerettet werden, aber noch viel besser wäre es, wenn es keine Lebensmittel geben würde, die gerettet werden müssten.
Und da haben wir Konsumenten alle die Verantwortung dazu durch unser Konsumverhalten und durch das was wir durch unser Konsumverhalten unterstützen. Lebensmittel retten lindert nur die Symptome. Wichtig ist die Ursachen zu beseitigen und das können wir durch unser Konsumverhalten und durch das was wir damit unterstützen. Es ist wichtig zu überlegen wo kaufe ich ein, was kaufe ich ein und was unterstütze ich damit.
Manche Geschäfte haben auch einen Aufkleber an der Fensterscheibe, dass sie mit Foodsharing kooperieren, aber nicht alle.

Verschendung im großen Ausmaß
Ungefähr 4 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden weltweit jedes Jahr produziert und davon werden über 1,3 Milliarden Tonnen verschwendet. Wir alle sind dafür verantwortlich und auch dafür, dass Lebensmittel mehr wertgeschätzt werden, auch die ganze Arbeit, die darin steckt und die ganzen Ressourcen und dass weniger verschwendet wird. Jeder kann dazu beitragen.
In Industriestaaten bestehen ca. 40% der verschwendeten Nahrungsmittel aus völlig genießbaren Lebensmitteln.
Jeden Tag werden so viele Lebensmittel verschwendet, obwohl jeden Tag mehrere zehntausende Menschen an Hunger sterben, jede 3 Sekunden ein Mensch, 9 Millionen Menschen jedes Jahr !!!
Siehe auch: https://www.welthungerhilfe.de/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger – Zitat:“ Hunger entsteht heute selten dadurch, dass es rein mengenmäßig zu wenig Nahrung gibt. Verschiedene soziale, politische und ökonomische Faktoren sind dafür verantwortlich, dass die Nahrung nicht zu denjenigen gelangt, die sie brauchen. „
Das ist sehr sehr schrecklich. Wie magst du dazu beitragen, dass weniger Menschen an Hunger leiden und verhungen?

Foodsharing
Manche Menschen in meinem Gebiet und die ich kenne haben über 500 Abholungen gemacht und über 7000 kg gerettet, manche sogar über 10.000 kg. Bei Foodsharing sind über 300.000 Menschen angemeldet um durch das Retten und Teilen von Lebensmitteln der Verschendung entgegen zu wirken, über 50.000 Menschen davon sind Foodsaver und über 5000 Betriebe kooperieren. 21.470.394 kg wurden bis heute gerettet, 1.383.415 Rettungseinsätze gab es. Hier gibt es weitere Informationen dazu: https://foodsharing.de/statistik
Das ist nur eine Maßnahme und der Gipfel eines Eisberges zum Retten von Lebensmitteln. Auch der Konsum jedes einzelnen Menschen kann dazu beitragen und viele weitere Projekte.
Weitere Informationen sind hier zu finden: https://wiki.foodsharing.de/Kontext_und_Selbstverständnis

Wie wurde Foodsharing aufgebaut?
Foodsharing ist eine tolle Sache. Das ist ein Beitrag für eine bessere, achtsame, liebevollere Welt. In dem Fall gegen Lebensmittelverschwendung, für Lebensmittel Rettung und bessere Wetrtschätzung von Nahrungsmitteln.
Alles wurde durch viel Initiative von einzelnen Menschen aufgebaut und alles ehrenamtlich und ohne Geld oder so gut wie ohne Geld. Tausende von Menschen helfen von sich aus mit und hunderttausende Stunden wurden dafür geleistet. Und es wird viel Wert darauf gelegt ohne Geld das weiterhin aufzubauen.
Auch die gasamte Plattform zum Kommunizieren und Organisieren wurde in unzähligen Stunden ehrenamtlich programmiert und ist auch open source und kostenfrei. Das ist sehr sehr toll was da geleistet wird und auf die Beine gestellt wurde. Und das macht Mut und zeigt auch, was man alles schaffen kann. Weitere Informationen dazu sind hier:
https://wiki.foodsharing.de/Umgang_mit_Geld_bei_foodsharing Die Grundsätze von Foodsharing hier: https://wiki.foodsharing.de/Grundsätze

Die Geschichte von Foodsharing
Ab Sommer 2011 rettete Raphael Fellmer Lebensmittel. Im Oktober 2011 erschien der Film “Taste the Waste” von Valentin Thurn und das Thema gewann an Bedeutung. Die 1. offizielle Kooperation mit einem Lebensmittelbetrieb beginnt im März 2012. Weitere Informationen zur Geschichte von Foodsharing stehen hier: https://wiki.foodsharing.de/Geschichte_von_foodsharing

Weitere Informationen zu Foodsharing
Mehr Informationen zu Foodsharing sind hier: https://wiki.foodsharing.de/Pressetext (sehr lesenswert)
und https://wiki.foodsharing.de/Hauptseite
und hier geht es zur Plattform von Foodsharing mit weiteren Informationen und der Möglichkeit zum Anmelden: https://foodsharing.de/
Eine Anmeldung ist kostenlos. Nach Anmeldung ist man Foodsharer und kann Lebensmittel verteilen z.B. durch Essenskörbe. Nach bestandenen online Test und nach den 4 Probeabholungen kann man Foodsaver werden und erhält einen Foodsaver Ausweis.
Auch unabhängig von Foodsharing kann man der Lebensmittelverschendung entgegenwirken z.B. durch einen achtsamen und bewussten Konsum und durch einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, weiter verteilen anstatt wegwerfen, …
Es ist auch wichtig zu überlegen wo kaufe ich ein, was kaufe ich ein und was unterstütze ich damit.

Rezept für 500ml: 1/2 Honigmelone, 1,5 – 2 Orangen, 1 Banane, mit Wasser auffüllen –
ein weiteres leckeres Rezept für 500 ml: 1/2 Honigmelone, 1/2 Zitrone, 1,5 Bananen, mit Wasser auffüllen
Nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern gar nicht erst Verschwendung von Nahrungsmitteln und Ausbeutungen von Mensch und Natur aufkommen lassen
Es ist wichtig nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern gar nicht erst Verschwendung von Nahrungsmitteln und Ausbeutungen von Mensch und Natur aufkommen zu lassen.
Eine Möglichkeit dazu ist eine solidarische Landwirtschaft, wo ich auch mitmache. Das ist regional, saisonal, sozial, Bio, faire Löhne und Arbeitsbedingungen, Umwelt- und Naturschutz, … Ich kann alles selbst mitbestimmen, auch wieviel ich bezahlen möchte. Und ich kann selbst mitarbeiten, kenne die Menschen dadurch persönlich, kenne dadurch was und wie produziert wird, … Es gibt keine Verschwendung, sie spenden auch viel für soziale Veranstaltungen um diese zu unterstützen, was ich mit meinem Beitrag somit auch unterstütze, … Es schmeckt wie aus dem eigenen Garten. Dabei entsteht gar nicht erst Verschwendung und Ausbeutungen von Mensch und Natur.
Bei dieser solidarischen Landwirtschaft mache ich mit: http://rotebeete.org/
Ein Erfahrungsbericht von mir: Ein Tag bei unserer solidarischen Landwirtschaft Rote Beete. So war es … https://liebevoll-leben-und-lernen.de/geschichten-aus-meinem-leben-solidarische-landwirtschaft-rote-beete/
Mehr Informationen zu einer solidarischen Landwirtschaft sind in diesem Beitrag: Solidarische Landwirtschaft Rote Beete – regional, saisonal, sozial, Bio, faire Löhne und Arbeitsbedingungen, Umwelt- und Naturschutz https://liebevoll-leben-und-lernen.de/projekte-leipzig-solidarische-landwirtschaft/
Nachtrag: Wie ist die Geschichte ausgegangen?
Es war eine interessante Erfahrung. Ich hatte viele, viele Abholungen, manchmal 3 und mehr an einem Tag und ich hatte an die 4000 kg gerettet in ca. 6 Monaten, hatte viele interessante und schöne Erfahrungen beim Retten und Fairteilen und hatte viele interessante und schöne Begegnungen, Erlebnisse und Menschen kennen gelernt. Aber ich beendete das nach ca. 6 Monaten und trat dort wieder aus.
Das hatte mehrere Gründe:
Es ist eine schöne, nachhaltige und soziale Sache. Allerdings isst man dadurch immer ungesünder. Ich hatte vorher kein Gluten mehr gegessen, keine Backwaren, keine Milchprodukte, kein Zucker, war vegan, aß viele gesunde Sachen, viel Gemüse, viel Obst, … Das änderte sich aber durch Foodsharing, leider. Erst war es nur mal ein halbes Brötchen, dann ein Brötchen mit Aufstrich aus Milchprodukten, dann wurden es immer mehr, erst war es nur ein halbes Stück Kuchen, dann ein ganzes, dann immer mehr usw. auch bei anderen Sachen. Die Sachen waren ja da zum Essen. Aber Fleisch begann ich nicht zu essen, da war die absolute Grenze. Ich merkte, wie es mir gesundheitlich schlechter ging dadurch. Es war schleichend, kaum zu merken. energieloser war ich und unfitter fühlte ich mich und ich nahm mehr an Gewicht zu, obwohl ich nie Gewichtsprobleme hatte.
Ein weiterer Grund war, dass die Leute vor Ort immer mehr Sachen unterstützten, die ich nicht mit meinem Gewissen und einer liebevollen friedlichen Lebensweise vereinbaren kann. Als ich etwas dazu sagte war keine Einsicht und mir wurde deshalb nicht sehr nett begegnet. Das war dann der Punkt, wo ich wieder austrat.
Danach begann ich wieder so zu essen, wie ich es auch vorher schon tat, wieder gesünder. Erst gab es eine Übergangsphase und Entzugserscheinungen, dann nach 1-3 Monaten war ich darüber wieder hinweg. Ich kannte das ja schon und es ging einfacher und war kürzer als beim ersten Mal. Ich merkte dabei noch einmal ganz deutlich, wie ich automatisch durch die Ernährungsumstellung wieder fitter wurde. Das war sehr interessant noch einmal sehr bewusst zu erleben. Mehr zu gesunder Ernährung schreibe ich in einem weiteren Beitrag.
Weitere Informationen
Zum Film – Infos, Details und Shop: Taste the Waste *
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Weitere nützliche Projekte erscheinen nach und nach hier: https://liebevoll-leben-und-lernen.de/nuetzliche-projekte/ oder über das Menü: nützliche Projekte zu erreichen.
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